Seit August 2009 kommt es in Neukölln immer wieder zu Anschlägen auf alternative Einrichtungen und Drohungen gegen antifaschistisch Engagierte. Zwei Mal verübten mutmaßliche Neonazis im letzen Jahr Brandanschläge auf die Kinder-und Jugendeinrichtung „Anton-Schmaus Haus“ der „Falken“ im Stadtteil Britz. Das Haus wurde dabei so schwer beschädigt, dass es noch immer nicht wiedereröffnet werden konnte. In keinem der Fälle konnte die Polizei bisher Täter_innen ermitteln. Gemeinsam haben die betroffenen Einrichtungen und Privatpersonen, dass ihre Anschriften und/oder Namen zuvor, teilweise mit Fotos, auf den Internetseiten des auch in Neukölln aktiven Neonazinetzwerkes „Nationaler Widerstand Berlin“ in so genannten Anti-Antifa Listen veröffentlicht worden waren. Die Nennung wird dabei verbunden mit der Aufforderung diese anzugreifen. Obwohl antifaschistische Initiativen und zivilgesellschaftliche Institutionen seit geraumer Zeit die Verantwortlichen hinter diesen Interportalen öffentlichen benennen und die Abschaltung der Seiten fordern, sind die mit Gewaltaufrufen versehenden Listen noch immer im Internet zu finden. Viele Betroffene rechter Gewalt fühlen sich indes von Polizei und Behörden allein gelassen. Bei der Veranstaltung soll ein Blick auf die Aktivitäten des „Nationalen Widerstands“ in Neukölln und den gesellschaftlichen Umgang damit geworfen und mögliche Handlungsperspektiven diskutiert werden.
Es sprechen:
Mirjam Blumenthal (SJD- Die Falken Neukölln)
Frank Metzger (Apabiz e.V.- Antifaschistisches Pressearchiv- und Bildungszentrum)
Helga Seyb (ReachOut –Opferberatung gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus)
Vertreter_in der MBR (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Berlin)
Außerdem wird ein_e Vertreter_in der Kampagne „Neukölln gegen Nazis“ über eine geplante Demonstration gegen Neonazistrukturen in Neukölln informieren, die am 13.04. in unmittelbarer Nähe des Veranstaltungsortes starten wird.
04. April 2012 | 19:00 Uhr | Gemeinschaftshaus Gropiusstadt (Bat-Yam Platz 1 I U-Bhf Lipschitzallee)
Eine Veranstaltung von „Neukölln gegen Nazis“ unterstützt von: Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA), Falken Neukölln und Jusos Neukölln
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.